Auf dem ‘Groeneplaats’ in ‘Den Burg’ stehen die Mutterschafe, Widder und die Lämmer früh morgens in provisorischen Ställen. Richter und Bauern laufen dort entlang, beurteilen die Tiere und kommen nach langem Hin und Her ins Geschäft. Das funktioniert häufig noch mit dem traditionellen Handschlag. Ein besonderes Erlebnis um dies als Außenstehender mitzumachen; es geht halt noch zu wie zu früheren Zeiten.
Käufer aus der ganzen Welt kommen am Schafzuchttag nach Texel um Schafbauern und ihre Firmen zu besuchen und die ‘Ware’ zu besichtigen. Das Texeler Schaf, das den Rassenamen ‘Texelaar’ trägt, ist begehrt bei Schafzüchtern auf der ganzen Welt.
Schafe werden auf Texel bereits Jahrhunderte lang gehalten. Bereits im Jahr 1477 wird das Schaf hier beschrieben. Bis 1860 ging es vor allem um die Rasse ‘Pielsteert’: kleine Schafe mit guter Wolle, aber mäßigem Fleisch. Um die Qualität zu verbessern, wurde die Rasse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit der ‚Leicester- und Lincolnshire-Rasse’ gekreuzt. In 1909 wurde das Texeler Schafstammbuch ins Leben gerufen, in dem unter anderem die Rassenkennzeichen niedergeschrieben wurden. So entstand im Laufe der Zeit die echte Texeler Rasse. Nach 1960 wurde beim Züchten vor allem an der Verbesserung der Muskeln gearbeitet. Auch dadurch wird das Fleisch des ‚Texelaars‘ heutzutage weltweit für seine Qualität gerühmt. Liebhaber behaupten obendrein, dass das Fleisch sich durch seinen leicht salzigen Geschmack von anderen Sorten unterscheidet. Inzwischen werden ‚Texelaars’ in Länder der ganzen Welt exportiert. Die Rasse wird in den Niederlanden ‘Texelaar’ genannt, im Ausland spricht man vom ‘Texelsheep’ oder kurzum ‘Texel’.
Ein ausgewachsener Widder wiegt so um die 95 kg und ist ca. 70 cm hoch. Ein erwachsenes Mutterschaf wiegt rund 75 kg und misst ca. 68 cm. Bezeichnend für die Rasse ist, dass die Tiere ziemlich gedrungen sind. Besuchen Sie doch einmal den Schafzuchttag!