Tradition
In den Wochen vor den ‚Meierblissen‘, die geregelt in den Dörfern, aber auch durch Dutzende Privatleute angezündet werden, werden natürliche, brennbare Materialien auf einen Haufen aufgeschichtet. Unter anderem altes, unbehandeltes Holz, Garten- und Schnittabfälle werden auf den Brandstapel geworfen. Während des Festes selbst, werden rundum die großen ‚blis‘ – das Texeler Wort für Feuer – häufig mehrere kleine Feuer angelegt, in denen Kinder Kartoffeln braten, Brot backen oder Marshmellows erwärmen können. Ein anderer Höhepunkt des Festes für viele Kinder ist, dass sie schmutzig werden dürfen: durch das gegenseitige Beschmieren mit dem zurückbleibenden Ruß oder verkohlten, abgekühlten Zweigen, gehen die meisten Besucher mit einem schwarzen Gesicht nach Hause.
Geister
Das Anstecken der ‚Meierblissen‘ ist nach Hörensagen eine Germanische Tradition, abgeleitet von der Walpurgisnacht. Die Walpurgisnacht ist ursprünglich ein Europäisches Frühchristliches Fest, das in der selben Nacht als ‚Meierblis‘ (30. April – 1. Mai) gefeiert wird. Durch das Anzünden der Feuer sollen gemäß der Experten die Geister des Winters verjagt, der Frühling und das Licht willkommen geheißen und die Fruchtbarkeit gefeiert werden.
Königinnentag
Von 1949 bis vor kurzem war ‚Meierblis‘ gekoppelt an den Königinnentag, der auch am 30. April stattfand. Seit es einen König gibt, wurden die Festlichkeiten ein paar Tage nach vorn verschoben und es war auch die Rede davon ‚Meierblis‘ auch zu verschieben. Letztendlich fand dieser Plan in der lokalen Politik keine Zustimmung und nun werden die Freudenfeuer noch immer am 30. April angezündet.