Dass die Texeler für Einflüsse von Außen immer offen waren, ist am Texeler Dialekt gut zu merken. So sind verschiedene Worte aus dem Friesischen und dem Nordholländischen aufgenommen in die Texeler Wörterliste. Aber selbstverständlich sind unter den Worten, wovon es mindestens 14.000 gibt, auch Äußerungen die ihren Ursprung sehrwohl auf Texel haben. Ein wichtiger Teil der Sprache sind die Redensarten, ‚de sèègies‘.
Basiswissen
Basisklänge von ‚het Texels‘ sind unter anderem ’sk‘, ’ss‘, ‚èè‘ und ‚òò‘. ‚Sk‘ ersetzt in der Regel ’sch‘: ’school‘ wird ’skool‘ und ‚boodschappen‘ wird ‚boetskippe‘. ‚Ss‘ ist bekannt: ‚Texels‘ wird ‚Tessels‘, ‚deksel‘ wird ‚dessel‘. ‚Schaap‘ spricht man im Dialekt aus als ’skèèp‘, ‚rook‘ als ‚ròòk‘. Die Beugung (Konjugation) einiger Verben ist ein anderes wichtiges Kennzeichen von ‚het Tessels‘. So werden Verben ’staan‘ und ‚doen‘ in der ersten Person Singular nicht konjugiert, man sagt ‚ik doen‘ und ‚ik staan‘. Und das ist nur Gipfel vom Eisberg. Wenn man tiefer auf die Sprache eingeht, bekommt der Dialekt manchmal einen komischen Klang. So gibt es eine dreifache Negation ‚gienien het nooit niks deen‘ (niemand heeft nooit niks gedaan, niemand hat niemals nichts getan).
Redensarten
In den Texeler Redensarten, den sogenannten ’sèègies‘, findet man Einflüsse von Berufen, die von altersher ausgeübt wurden, so z. B. die Fischerei und die Viehzucht. So sagtman über jemand, der ein unglückliches Auftreten hat: ‚Je leit d’r bee os een ferwenteld skèèp‘, und zu jemandem der seine Frau geschwängert hat ‚Heije ‚t hooi òn de ròòk?‘
Vergänglichkeit
Bis in die 50er Jahre war ‚het Texels‘ auf der Insel die meistgesprochene Sprache. Seither hat die Anzahl der Inselbewohner die Meister des Dialektes sind, stark abgenommen. Momentan wird es insbesondere noch im ländlichen Raum gesprochen, unter den gebürtigen Texelern oder in den Randdörfern. Trotzdem der Dialekt kaum mehr gesprochen wird, gibt es wieder eine wachsende Nachfrage für ‚het Tessels‘. Man will das kulturelle Erbgut nicht in Vergessenheit geraten lassen. Auch darum schrieb der aktive Texeler – und zwischenzeitlich Mitglied im Orden von Oranje Nassau – Gelein Jansen – zwei Bücher über den Dialekt. Seine jüngste Ausgabe stammt auch dem Jahr 2006 und heißt ‚Tessels Woordenboek: Tessels – Nederlands‘. Eher, 1993, erschien ‚Tessels Woordenboek – mit Redensarten.