Sie erwarten es wahrscheinlich nicht, aber doch noch mehr als ‚Oudeschild’ war jahrelang ‚Oosterend’ das Fischerdorf auf Texel. Von alters her wohnten die meisten Schiffseigner in ‚Oosterend’. ‚Oudeschild’ zählte mehr Garnelenfischer, die mit ihren kleineren Schiffen nicht weit entfernt von zu Hause auf dem Wattenmeer blieben; die ‚Oosterender’ befuhren mit ihren größeren Kuttern die ganze Nordsee.
Jerusalem des Nordens
Die Abenteuerlust wird auch mit der Gläubigkeit verbunden. Die ‚Oosterender’ glaubten, dass ihr Los bei Gott in guten Händen war. Noch immer wird ‚Oosterend’ das Jerusalem des Nordens genannt. Einst standen dort sieben Kirchen. Davon sind heute noch drei in Gebrauch: die evangelische ‚Maartenskerk’, die katholische ‚Sint Martinuskerk’ und die Beträume der Reformierten Gemeinde in der ‚Schoolstraat’.
Noch immer ist die Religion ziemlich tief verwurzelt in ‚Oosterend’ und das äußert sich auch im Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft. So verfügt das Dorf über eine aktive Musikvereinigung mit Fanfarenkorps, einen Fußballclub und Freiwillige veranstalten im Sommer alle zwei Wochen samstags einen großen Flohmarkt und niemand wird es überraschen, dass frischer gebackener und geräucherter Fisch dort angeboten wird.
‚Oosterend Present’
Der absolute Höhepunkt des Gemeinschaftssinns ist ‚Oosterend Present’; ein Fest, dass alle fünf Jahre veranstaltet wird und an dem nahezu das ganze Dorf mitmacht. Empfehlenswert ist das ‚Historisch Spel’, eine Freiluft-Theateraufführung an der hunderte Dorfbewohner sich als Schauspieler oder Schauspielerin beweisen.
Eine schöne Möglichkeit um ‚Oosterend’ zu erkunden ist das Wandern auf einer der Wanderrouten. Schön ist die geschichtsträchtige ‚Leitjesroute’. An verschiedenen Häusern und Geschäften hängt eine Tafel mit Informationen über das Gebäude oder deren frühere Bewohner. Die Wegbeschreibung ist gratis in den Geschäften des Dorfs erhältlich. Rund um das Dorf läuft ‚Het Boerenommetje’, eine grüne Route die zwischen den ‘tuunwallen’ zum alten Wattendeich führt.