In seiner Teenagerzeit nahm er Abstand vom reformierten Milieu. Aufgrund seiner schlechten Noten musste er ‚mulo‘ (meer uitgebreid lager onderwijs) verlassen, wonach er im Lebensmittelladen seiner Eltern mithalf und u. a. Tierpfleger im Laboratorium der Universität Leiden war. Später studierte er an der Kunstakademie Leiden und an der Reichsakademie für Bildende Künste in Amsterdam.
Obschon er vor allem als Autor bekannt war, fühlte Wolkers sich vor allem als Bildhauer. In 1957 arbeitete er auf Einladung der Französichen Regierung ein Jahr lang bei dem Bildhauer Zadkine in Paris. In 1961 debütierte er als Autor mit der Geschichtensammlung ‚Serpentina’s petticoat‘ und in 1962 erschien sein erster Roman: ‚Kort Amerikaans‘. Seinen größten Erfolg auf literarischem Gebiet hatte Wolkers in 1969 mit ‚Turks Fruit‘, der in 1973 durch Paul Verhoeven und mit Rutger Hauer und Monique van de Ven in den Hauptrollen, verfilmt wurde. Er schrieb dutzende Romane, Novellen, Kolumnen, Essays und Geschichtensammlungen und bekam diverse literarische Preise, die er beinahe alle nicht annahm. Nur den ‚Busken Huetprijs‘ akzeptierte er in 1991 für sein Essay ‚Tarzan in Arles‘.
Wolkers war dreimal verheiratet. Seine dritte Frau, Karina Gnirrep (1946), lernte er 1963 kennen. Mit ihr zog er 1980 nach Texel und ein Jahr später heiratete das Paar. Im selben Jahr wurden seine Zwillingssöhne Bob und Tom geboren.
Zwei Saisons lang konnte die ganze Niederlande, im VPRO-Programm ‚Villa Achterwerk‘, in den Texeler Garten von Jan Wolkers blicken. In der Serie ‚De Achtertuin van Jan Wolkers‘ die in 2003 und 2004 ausgestrahlt wurde, erzählte er begeistert über die Pflanzen und Tiere die dort lebten. Seine Verbundenheit zur Natur und seine Liebe zu Tieren führte dazu, dass Wolkers in 2004 bei den Europäischen Parlamentswahlen und in 2006 in der Zweiten Kammer Listenführer der Partei der Tiere war.
In 2006 wurde Wolkers Ehrenbürger von Texel. Er verstarb am Freitag, den 19. Oktober zu Hause im Schlaf; eine Woche bevor er 82 wurde. Einige Tage vor seinem Tod war eine nicht mehr zu behandelnde Leberzirrhose diagnostiziert worden. Der Künstler wurde am 24. Oktober eingeäschert. Seine Asche ist begraben unter dem Tulpenbaum in seinem Garten. Karina wohnt noch immer auf Texel.