Es ist ein beeindruckendes Bild, wenn (meistens) am Freitagnachmittag die imposanten Fischerboote eines nach dem anderen den Hafen einfahren. Die Fänge sind größtenteils in ‚Den Helder‘ entladen, wo die gemeinsame Fischauktion für ‚Den Helder‘ und Texel untergebracht ist. Auf dem Kai sind die Fischer mit Unterhaltsarbeiten und dem Flicken von Netzen beschäftigt. Die Texeler Flotte ist vor allem auf der Nordsee mit dem Fangen von Scholle und Seezunge aktiv. Einige Kutter haben sich auf Hering und Garnelen spezialisiert. Ein paar Schiffe fischen nach Muscheln.
Die Texeler Fischer sind aktiv mit der Entwicklung umweltfreundlicher und nachhaltiger Fischereimethoden. So experimentierten die Texeler Fischer bereits in einem frühen Stadium mit ‚Elektrobaumkurrenfischerei‘ (pulskorvisserij). Dabei wird der Plattfisch, der sich häufig im Boden versteckt, nicht durch die schweren Weckerketten der Baumkurren aufgeschreckt, sondern durch Stromstöße, die durch die Schleppdrähte in den Boden geführt werden. Mit dieser Methode kann ungefähr 20 bis 40 % des Brandstoffverbrauchs gespart werden. Außerdem gibt es weniger Beifang, die Ausbeute ist höher und der Boden wird weniger zerstört.
Eine revolutionäre Erfindung für den Fischereisektor kommt von Texeler Boden: ‚de SumWing‘, ein neues Fischereigerät, das aussieht wie eine Art Flügel mit einem Schnabel, womit auf eine andere Art gefischt werden kann. Der erste Prototyp erschien in 2006 und seither wird damit experimentiert um herauszufinden, wie damit so effektiv wie möglich gefischt werden kann. Ab 2009 wurde die ‚SumWing-Methode‘ erfolgreich eingeführt und ungefähr ein Drittel der Niederländischen Plattfischflotte fischt damit. Untersuchungen haben ergeben, dass mit dieser Methode massiv Brandstoff gespart wird und es wenige Bodenberührungen gibt.
Durch den stets zunehmenden Brandstoffpreis in der Zukunft, wird es immer schwieriger, um auf eine rentable Weise Plattfisch zu fischen. Darum wird im Projekt ‚Pulswing‘ an einer Möglichkeit gearbeitet die zwei Techniken ‚Elektrobaumkurrenfischerei‘ und ‚SumWing‘ zusammenzuführen. Die ersten Resultate sind positiv und aus Berechnungen ist zu ersehen, dass die Zusammenführung zu noch besseren Ergebnissen in puncto Nachhaltigkeit, Brandstoffersparnis und Ökonomie führt.